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Neue Glocken für die Kirchgemeinde Naundorf
Quelle: Neue Sächsische Kirchengalerie
Zuerst ein Rückblick ins Jahr 1838/1901
Die im Jahre 1783 erbaute Kirche, wie die in der Fahne des Kirchturms und auf einem Steine über den Haupteingang angebrachten Ziffern besagen, hat in ihrem Turme drei Glocken.
Das Sinnbild der großen Glocke: Vaterauge Gottes, darunter die Worte:
„Gottes Auge schauet alle Lande, daß er stärke die,
so von ganzem Herzen an ihm sind.
Darunter die Zahl 1841
„Am Tag des Herrn soll ich dich rufen
Geliebter Ort, ins Gotteshaus,
Komm gläubig zu des Altars Stufen
Hier strömt die Segensquelle aus.
Nur wenigen und ernsten Dingen
Sey ihr metallner Mund geweiht.“
Herr Karl Benjamin Friedrich Albert, Rittergutsbesitzer auf Naundorf und dessen Gattin Emilie Karoline geb. Jauchius schenkten diese Glocke der Gemeinde.
Sinnbild der mittleren Glocke: ein Christuskopf, darunter die Worte:
„Kommet, denn es ist Alles bereit.“
Darunter die Jahreszahl 1841.
„Glockenton durch Himmelsluft
Geist und Herz zur Andacht ruft.“
Einer himmlischen Gemeine
Vorbild soll die Kirche sein,
Darum lad ich zum Vereine
Gläubig fromme Herzen ein.
Herr Christian Gottlieb Hennig, Rittergutsbesitzer zu Naundorf und dessen Gattin Eva Sophie geb. Jentsch schenkten diese Glocke der Gemeinde. Gegossen von Friedrich Gruhl in Kleinwelka.
Sinnbild der kleinen Glocke: das Brustbild Dr. Martin Luthers. Darunter die Worte:
„Halt uns bei festem Glauben!“
„Über Welt und Grab hinaus schaut der Glaub ins Vaterhaus:“
Gegossen von Friedrich Gruhl in Kleinwelka 1841
Die große Glocke wiegt über zehn Zentner und kostet über 368 Thlr., die mittlere wiegt über vier Zentner und kostet über 164 Thlr. und die kleine wiegt über zwei Zentner und kostet über 138 Thlr.
Es wurde schon des öfters geschrieben, das die Kirche 1745 abgebrannt sein soll. In einer Akte von 1776 aus dem Sächsischen Staatsarchiv steht folgendes geschrieben:
„Das aber die Kirche Anno 1745 abgebrannt gelegen haben sollte, wäre eine derbe Unwahrheit, maßen sie noch vor der Reformation gestanden haben müsste, wie hiervon die große Glocke zeigte, an welcher die Jahreszahl MCCCCLXXIX. nebst der Umschrift O Rex glorie veni cum pace (O König der Ehre komm mit Frieden. Im Jahre des Herrn) zu lesen. So fänden sich auch in der Kirche selbst gewisse Hölzerne Monumente, welche ein Altertum über 100 Jahre anzeigten, als man fände an der Ritterguts Empor-Kirche die Jahreszahl 1665 und an einem der Kirche liegenden Hölzernen Bild „S. Matthaeus“ genannt, wäre die Jahreszahl 1614 zu finden. Alle diese Denkmahle würden notwendig vernichtet worden sein, wenn die Kirche Anno 1745 abgebrannt gelegen hätte. Hieraus wäre zu ersehen, was ihre richtigen Einwendungen für Grund hätten. Aus einer Unwahrheit folgte die andere.“