Naundorfer Geschichten
Aus längst vergangener Zeit

Quelle: Sächsisches Staatsarchiv Dresden
(Auszug)

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Straßen und Wegebesserung der Völckischen Untertanen

Grundherrschaft Naundorf bei Freiberg
(Patrimonialgericht)

Ergangen von den Wohlherrschaftlichen Völckischen Gerichten zu Naundorf Anno 1733

Hoch Edle
Hochgeehrteste Herrn und Frauen
Welcher Gestalt der Straßen Inspektor und Gleitsmann, Herr Johann George Winckler, über derselben an der Freibergischen Post Straße hinter der Schenke zu Naundorf wohnenden Untertanen, dass selbige weder die Straße nach seiner Anweisung in tüchtigen Stand gesetzt, noch die Wassergräben aufgehoben hätten bei uns beschwert und um schleunige Verordnung, dass solche Straße forderst und noch vor Ihre Königliche Hoheit bevorstehenden Erhebung nach Freiberg, in vollkommenen Stand gesetzt werden möchte, gebeten.

22, Mai 1733
Wie wir nun an unsere Hochgeehrteste Herrn und Frauen vorlängst dieser Straßen Kommissarische Verfügung ergehen lassen; Es werden dieselben auch von uns erinnert das sie bei ihren Untertanen die Veranstaltung treffen wollen, dass diese Straßen in diesen laufenden Monat Mai in tüchtigen und vollkommenden Zustand unfehlbar gesetzt werden mögen.
Unsere Hochgeehrtesten Herren und Frauen
Christian Metzger - Andreas Volck

Nachdem mir von der Hochlöblichen Kammer, ausgestellten Instruktion, die Absicht über die von Dresden aus nach Freiberg gehenden Land-Gleis und Poststraße, allergnädigst aufgetragen. So habe bei Besichtigung unter andern auch die durch Naundorf gehende Straße sehr schlecht befunden. Es denen an der Straße wohnenden Untertanen die Abschläge wo nötig gewesen neu zu fertigen, wenn erforderlich Stein und Kies aufzuführen. An dem Hohen Berg hinter der Schenke die vielen Steine auszubrechen. Die wegen Gleise mit Steine und Kies auszufüllen, dergleichen auch jenseits von Naundorf angewiesen. Aber ungeachtet sind bei der heutigen Besichtigung, dass die wenigsten ihre Schuldigkeit gemäß was von ihnen von mir angeordnet, gerichtet haben. Weil aus dem Amtswesen erhaltene Schreiben besagt, wie ihr Königliche Hoheit und Churfürstliche Durchlaucht, unser gnädigster Herr sich zu Anfang des Monats Juni nach Freiberg zur Huldigung erhoben, nicht nur der Fürstenweg im Grund, sondern überhaupt die ganze Freiberger Straße bei 5 Taler Strafe unverzüglich tüchtig und gut ausgebessert werden soll.

All denen sowohl an der Fürsten Landstraße wohnender sämtlicher Untertan, dass alles binnen der Monatsfrist gut und tüchtig repariert wird. Wie nicht weniger auch das der vormals an dem Berg hinter der Naundorfer Schenke zur Abführung der vielen Wasser vorhanden gewesener Abschlag, wieder unverzüglich ausgehoben wird. Auch die Anfuhr an der Steinbrücke zu Naundorf, so Anno 1711 mit schweren Kosten neu erbaut worden. Zu beiden Seiten mit Stein und Kies aus dem dasigen Bach ausgefüllt wird.

Über dies sind noch das, wenn Johann George Hammer, die bei seinem Mühlenwehr oben gänzlich eingegangene Brücke, so ihn jetzt bei 10 Taler Strafe vom Amt Meißen auferlegt wird. Die vormals vorhanden gewesene Hölzerne Brücke von Wasser gänzlich weggerissen wurde. Widrigen Falls ist schon Bekanntermaßen bei anlaufendem Wasser, mit Pferd und Wagen ohne Lebensgefahr zu passieren.
In Bemänglung dessen auch vor wenigen Jahren ein Mann eben an den Ort wo die Brücke nötig, ertrunken war.

All die Personen welche die Poststraße über den Schenkberg hinaus, somit des hiesigen Ritterguts geht, zu bessern schuldig. Die Wassergräben und Abschläge auszuheben und in tüchtigen Stand zu setzen, wo es Nötig auszufertigen. Stein und Kies aufzuführen, besonders an dem Hohen Berg hinter der Schenke, die befindlichen Haftsteine auszubrechen. Die tiefen Wegegleise mit Steingrad und Kies auszufüllen.

Zu Informieren
Frau Anna Maria Weber, der in Besitz befindenden Schenke, Hans George Fritzsche, Christoph Moritz, Michael Heber, Johann George Weigolt, George Hoffmann, Michael Eckolt und Caspar Ufer.

All die Personen welche die Poststraße über den Schenk Berg hinaus, somit des hiesigen Ritterguts geht.

Der Hochedlen und Hochtugendreichen Frau Johanna Rosina, Herrn Dr. Gottfried Heinrich Völckels auf Naundorf
Nachgelassene Frau Witwe.